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Die oberste Lockergesteinsschicht - der Boden - ernährt uns, trägt unsere Bauwerke, ist aber auch vielseitigen Gefährdungen ausgesetzt. Bodenkundliche Untersuchungen sind für viele Bauvorhaben unabdingbar. Für Detailuntersuchungen werden SpezialistInnen beigezogen.

Beispiel Golfplatz: Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bodenkartierung, geologischen und hydrogeologischen Abklärungen.

Plattentektonik

Der obere Mantel (die Asthenosphäre) ist viskos und enthält Konvektionszellen, welche durch aufsteigende Wärme getrieben werden. Die Bewegungen in der Asthenosphäre führen dazu, dass sich die überliegende Lithosphäre mitbewegt, dass sich die einzelnen Platten, wie auf dem Mantel schwimmend, gegeneinander bewegen, was mit dem Begriff Plattentektonik zusammengefasst wird. Mit der Plattentektonik stehen verschiedene Phänomene in Zusammenhang:

  • Platten driften auseinander: Wo die Platten auseinander driften, wird der entstehende Raum durch eindringendes Mantelmaterial gefüllt, es entsteht neue, ozeanische Kruste. Der Vorgang findet oft an mittelozeanischen Rücken, wie im Atlantik, statt.
  • Platten kollidieren: Wo kontinentale auf kontinentale Kruste trifft, entstehen Gebirge. Gesteinsschichten werden ineinander verkeilt, abgesenkt, gehoben und überschoben. Platten können sich auch entlang einer tektonischen Linie aneinander vorbei bewegen. Die sich aufbauenden Spannungen können sich ruckartig abbauen; es kommt zu Erdbeben.
  • Platten subsidieren: Wenn ozeanische auf kontinentale Kruste trifft, so wird die spezifisch schwerere, ozeanische unter die leichtere, kontinentale Kruste absinken (=subsidieren). In der Tiefe wird die Kruste aufgeschmolzen. Am Kontakt wird meist nur wenig ozeanische Kruste "abgeschabt" und auf die kontinentale Kruste gehoben (=obduziert).

Erdbeben

Das stärkste Erdbeben, das sich bisher in der Schweiz ereignet hatte, wurde am 18.10.1356 in Basel registriert (schätzungsweise Intensität 9 auf der MSK-Skala, 6.9 auf der Richterskala). Sebastian Münster beschrieb das Erdbeben in seiner Cosmographie (Ausgabe 1588):

"Anno Christi 1356. kam auff S. Lux tag ein erschrocklicher Erdbidem in das Teutschlandt / der sich erzeigt viel mal zu Basel in diesem jar / unnd verfiel auff gedachten S. Lux tag die Statt an Thürnen / Heusern / Kirchen unn Rinckmawre [Ringmauer] / unn in dem hohe Stifft ein theil des Chors. Es verfielen auch bey hundert Mensche / unn alß die Leut flohen auff S. Peters Platz / liesse einer vo Berenfelß [Ritter Werner von Bärenfels] ab de Fischmarckt un da er auff dz Brücklin kam bey S. Peter fiel ein Zinnen ab der Mawre / die erschluge ihne."

Bodenklassen

Die häufigsten Bodentypen in der Schweiz (Bilder aus Tages-Anzeiger, 23.07.-20.08.2013; Umwelt 2013/4; Agroscope: Der Bodenkalender 2013):

Bodenerosion

Durch Starkniederschläge, zum Teil auch durch Wind, kann der Boden erodiert werden. Vorhandene Vegetation schützt den Boden vor Erosion.

Der Boden muss in quantitativer und qualitativer Hinsicht erhalten werden.
Bei grösseren Bauobjekten kann eine ökologische oder bodenkundliche Baubegleitung nützlich sein.

Ein Beispiel: Beim Leitungsbau muss darauf geachtet werden, dass der Boden lagenweise ausgehoben und dass der Graben dann gemäss dem ursprünglichen Aufbau verfüllt wird.

Bodenluft

Für Bodengasuntersuchungen werden Stangen in den Boden gerammt oder in gebohrte Löcher gestellt und das Bohrloch abgepackert, d.h. abgedichtet. Danach wird Bodenluft abgesaugt und untersucht.

  • Bodengassondierung
  • Bestimmung von CO2, CH4, O2, weitere organische Kohlenwasserstoffe
  • Radonbestimmung an Bodenluft
  • Durchlässigkeitsbestimmung im wasserungesättigten Porenraum
  • FID Flammenionisationsdetektion (Methankonzentration)