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Sedimentgesteine

Sedimentgesteine entstehen durch Verwitterung, Transport und Ablagerung.

Gesteine, welche als Folge von Verwitterung und Transport entstanden sind. Man spricht von Ablagerungs- oder Sedimentgesteinen. Unterscheidung nach Korngrösse:

Karbonatgesteine: Weitere Sedimentgruppen:
  • Salzgesteine (Evaporite), u.a. Gips/Anhydrit
  • Kieselgesteine (z.B. Radiolarit)

Konglomerat/Breccie

Konglomerate und Breccien sind Sedimente, die aus über 50 % Gesteinsbruchstücken bestehen, welche einen Durchmesser von >2 mm aufweisen. Konglomerate und Breccien kommen als Flusssedimente, Deltaschüttungen in Seen oder Meeresablagerungen vor, deuten dann aber auf Küstennähe hin.
Konglomerate sind verfestigte Kiese und Schotter mit rundlichen Komponenten.

Breccien bestehen aus eckigen Bruchstücken. Meistens sind die Komponenten verschiedenartig und bunt und weisen auf das Herkunftsgebiet einer Geröllschüttung hin. Seltener tritt nur eine Gesteinskomponente auf; dies zum Beispiel in tektonischen Breccien.

Sandstein

Sandsteine sind Sedimente, welche vorwiegend aus 0.063 bis 2 mm grossen Körnern (Sandfraktion) bestehen. Bei den Körnern handelt es sich mehrheitlich um Quarz. Daneben kommen Feldspat, Gesteinskörner, Schichtsilikate (Glimmer, Tonmineralien) und Schwermineralien vor. Die Sandstein-Körner können durch Quarz oder Calcit zementiert sein.

Sandsteine entstehen als Flussablagerungen, im Meer zum Beispiel aus Trübeströmen (Flysch) oder aus Wüstensanden.

Sandsteine werden an vielen Orten als Bausteine genutzt.

Dolomit

Dolomit

Dolomit aus den Raibler Schichten, Umbrail-Chavalatsch-Schuppenzone, Sta. Maria Val Müstair, Graubünden/Schweiz.

Dolomit ist ein Mineral sowie ein aus diesem aufgebautes Gestein, das Calcium-Magnesium-Karbonat - CaMg(CO3)2. 1791 wurde das Mineral erstmals durch den französischen Geologen Déodat de Dolomieu (1750-1801) beschrieben, der bemerkt hatte, dass Dolomit im Gegensatz zu Calcit/Kalk mit Salzsäure nur schwach braust. Nach de Dolomieu wurde der Dolomit benannt. Im frischen Bruch ist Dolomit Grau bis Schwarz; die typische Verwitterungsfarbe ist jedoch Weiss.
Es gibt verschiedene Entstehungsmechanismen für Dolomit, welcher meist in ariden und suptropischen Gebieten gebildet wird:

  • Dolomit kann sich in abflusslosen Seen bilden (Playa-Sedimente).
  • In Sabkhas kann es im Mischwasserbereich von stark salzigem Meerwasser und schwächer mineralisiertem Grundwasser zur Ausfällung von Dolomit kommen.
  • Dolomit kann sich spätdiagenetisch durch Umkristallisation aus Calcit bilden, wenn magnesiumhaltige Porenlösungen vorhanden sind.

Rauwacke

Rauwacke

Rauwacke aus den Raibler Schichten, Umbrail-Chavalatsch-Schuppenzone, Sta. Maria Val Müstair, Graubünden/Schweiz.

Calcitisch zementierte Verwitterungs- oder tektonische Dolomitbreccien können durch Auswitterung zu einem Calcitgitter führen (so genannter Zellenkalk / Zellendolomit oder Rauwacke, früher Rauhwacke). Andererseits kann auch Anhydrit aus einem Kalk oder Dolomitgitter herausgelöst werden, so dass das Restgerüst als Rauwacke erhalten bleibt.

Karbonatgesteine mit einer Gips /Anhydrit-Porenfüllung sind in der Regel in Lagunen oder Sabkhas im ariden bis subtropischen Bereich entstanden. Diese Mischgesteine, meist aus einem dolomitischen Gerüst bestehend, sind die Ausgangsgesteine von Rauwacken.

Gips/Anhydrit

Gips-Dolinen

Gips-Dolinen in den Raibler Schichten des Ostalpins der S-charl-Decke, Alp da Munt, Val Müstair, Graubünden/Schweiz.

In Lagunen oder geschlossenen Meeresbecken mit starker Verdunstung und geringer Frischwasserzufuhr kann aus stark konzentriertem Meerwasser Gips (CaSO4 * 2H2O) ausfallen. Unter Druck, zum Beispiel bei der Gebirgsbildung, verliert Gips das Kristallwasser und wird zu Anhydrit (CaSO4). Wo Anhydrit wieder an die Erdoberfläche kommt, wird er durch Niederschlagswasser zu Gips rehydriert. Der Vorgang der Rehydration kann in Stollen und Tunnels, in welchen Anhydrit angefahren wird, wegen der durch die Wasseraufnahme verursachten Volumenvergrösserung von über 50 % zu massiven Schäden führen (z.B. Belchentunnel SO/BL, Gotschnatunnel GR).